In Queenstown erreichte mich die Nachricht, dass das ganze Land in Quarantäne gehen würde. Dort wollte ich mir nur noch ein paar touristische Attraktionen ansehen:
An der Kawarau-Brücke wollte ich mich noch überwinden einen Bungee-Sprung zu machen. Man kann auch den Hausberg der Stadt mit einer Seilbahn erkunden und mit einer Art Bobbahn wieder hinabfahren. Als Abschluss wollte ich noch einen Burger bei Fergburger essen und mir ein Getränk in der Minus 5° Ice Bar gönnen. Ich frage mich, ob diese Bar etwas mit dem Eishotel nahe Kiruna zu tun hat, da es dort genau so eine Bar gab. Angeblich gibt es solche Bars auch in anderen Großstädten.
Fiordland
Von Queenstown wollte ich weiter nach Süden fahren, nächstes Ziel war Te Anau, das Tor zum Fiordland. Wie man schon der Name vermuten lässt, ist diese Region Neuseelands geprägt von abgelegenen, saftig grünen, regnerischen Fjorden. Hier hat man jetzt die Qual der Wahl, welchen von diesen Fjords man sich ansehen möchte:
- Milford Sound ist der wohl berühmteste Fjord Neuseelands. Er ist gut mit Bussen oder mit dem Auto erreichbar1, auch sind die Bootsführungen und Kayaktouren dort am günstigsten. Allerdings sei er auch der mit Abstand Überlaufenste der Fjorde, wovon man aber nicht mehr viel merkt, sobald man den Hafen verlässt. Man kann diesen Fjord als Tagesausflug erkunden, ich fände es aber schön dort zu übernachten, um ihn bei Sonne und Regen zu sehen, da dann die Wasserfälle deutlich spektakulärer seien.
- Doubtful Sound ist deutlich größer als Milford Sound, ruhiger, aber auch abgelegener. Man erreicht ihn nur in organisierten Touren von Te Anau aus, die erst mit dem Bus zu einer Fähre beginnen, die dann den Manapouri-See überqueren. Dieser See ist übrigens auch sehenswert. Nach der Fährfahrt geht es wieder in einen Bus, der einen zum Boot bringt, dass dann wirklich den Fjord befährt. Die meisten Doubtful Sound-Touren sind mit mindestens einer Übernachtung verbunden.
- Es gibt auch noch weitere Fjorde, wie Dusky Sound, die deutlich weniger touristisch erschlossen sind. Hierzu weiß ich nicht so viel, allerdings wäre das eine Alternative, wenn man es etwas individueller und abenteuerlicher haben möchte.
Von Te Anau aus sollte man als Herr der Ringe-Fan unbedingt das Kepler-Moor ansehen.
Im Fiordland bietet es sich an, eine Mehrtageswanderung zu machen. Ich hatte mir hierzu schon den Hump Ridge Track und den Kepler Track, einen der Great Walks, rausgesucht.
Southland
Auch wollte ich mir Invercargill ansehen. Dort sei es wohl total seltsam, wie breit die Straßen seien. Man habe damit gerechnet, dass diese Stadt extrem wachsen würde, was dann aber nicht so gekommen ist.
Spannender als diese Stadt ist es aber wohl, zum südlichsten Ort auf dem Festland zu fahren, Bluff, von wo man mit der Fähre nach Stewart Island fahren kann. Diese Insel ist ein Vogelparadies, da es dort keine für die Laufvögel gefährlichen Säugetiere gibt. Vor der Insel liegt die deutlich kleinere Ulva Island, auf der ein spezielles Vogelreservat liegt.
Meine Idee wäre es gewesen, dort eine lange Wanderung mit Zelten nach Süden zu machen, um meinen Südlichkeitsrekord aufzustellen. Man sollte sich dort auf jeden Fall mit einer Rotlichtlampe ausrüsten, da die Kiwi-Vögel vor diesen Lampen keine Angst haben; helles Licht verschreckt sonst den Nationalvogel Neuseelands.
Von der Ostküste habe ich auch nicht so viel gesehen, weder auf der Süd- noch der Nordinsel. Die Catlins liegen an der Südküste der Südinsel und sind auf jeden Fall eine Reise wert. Es gibt dort keine besonders bekannten Sehenswürdigkeiten, allerdings sei es dort schön und abwechslungsreich. Ein paar nette Dinge dort sind zum Beispiel:
- Slope Point, der südlichste Punkt der Südinsel mit einem Leuchtturm und toller Aussicht,
- Curio Bay, einem schönen Campingplatz an einem Strand, an dem man auch einen versteinerten Wald, eine Pinguinkolonie und Delphine sehen kann,
- und die Niagara-Fälle, einer Touristenfalle, da es sich hier um Wasserfälle von wenigen Zentimetern Höhe handelt. Immerhin kann man hinterher sagen, man habe schon mal die Niagara-Fälle gesehen.
Auf dem Weg nach Dunedin sollte man sich noch Nugget Point ansehen, wo man nochmal die Chance hat, Pinguine und andere Seevögel zu sehen.
Ostküste
Die meisten Städte Neuseelands sind für Europäer nicht so besonders. In der Studentenstadt Dunedin gibt es aber tatsächlich einiges zu sehen:
- Der Bahnhof sei viel zu spektakulär für Neuseeland, ein Land in dem die Eisenbahn keine große Rolle spielt.
- Man kann auch die Speights-Brauerei besichtigen. Diese Marke ist eine der berühmtesten Biermarken Neuseelands.
- Jede Stadt in Neuseeland hat schöne Gärten. Dunedins botanischer Garten sei besonders sehenswert.
- Nachdem es in den letzten Jahren etwas Verwirrung gab, ob es wirklich die steilste sei, hat nach dem aktuellen Stand die Baldwin Street den Titel der steilsten Straße der Welt.
Auf der vulkanischen Otago-Halbinsel vor Dunedin gibt es das Larnach Castle, die einzige Burg Neuseelands, die nur wegen der Ästhetik gebaut wurde, und Sandfly Bay, wo man Dünen und Seelöwen sehen kann.
An der Küste zwischen Dunedin und Christchurch sind wieder einige Orte, an denen man sich aufhalten sollte: Pinguine bei Kaitiki Point, victorianische Gebäude in Timaru, und Töpferei in Temuka, aber vor allem Oamaru. Dort sollte man die Natur erkunden, das Opernhaus und Steampunk HQ.
Christchurch und Ausflüge in die Alpen
Für Christchurch hatte ich noch nicht so viel geplant. Definitiv wollte ich mir aber die Gebiete ansehen, die durch die starken Erdbeben vor einigen Jahren zerstört wurden und jetzt nicht mehr wieder aufgebaut werden. Das wären der Stadtteil Avondale und die Horseshoe Lake Reserve. Ansonsten wollte ich einfach mal schauen, was sich so ergibt. Um Sehenswürdigkeiten in Neuseeland zu finden, eignet sich Campermate sehr gut.
Eine Fahrt über Arthur’s Pass zur Westküste stelle ich mir auch cool vor. Dort kann man wohl schöne Wanderungen in den Südalpen machen, insbesondere zum Castle Hill oder vom Nationalparkdorf aus. In dem Nationalpark läuft man mit hoher Wahrscheinlichkeit Keas über den Weg. Im Ort Springfield entlang des Highways steht ansonsten als Werbegag für den Simpsons-Film ein riesiger Donut.
Ein weiterer cooler Ausflug führt nach Mount Sunday. Dieser Berg liegt spektakulär isoliert auf einer Ebene umgeben von deutlich höheren Bergen und wurde als Drehort für Edoras, der Hauptstadt des Reitervolks Rohan, für die Herr der Ringe-Filme verwendet. Hier kann man wohl auch toll campen und super den dunklen Nachthimmel beobachten. Die Fahrt dorthin über die Kiesstraßen sei auch sehr abenteuerlich.
Nach Akaroa auf der Banks-Halbinsel habe ich es ja noch geschafft, dort hätte ich aber auch noch gerne eine der Bootstouren gemacht und eins der vielen Restaurants besucht.
Wenn ich nochmal die Gelegenheit habe, nach Neuseeland zu reisen, würde ich wahrscheinlich in Queenstown landen und von dort aus mit einem Auto mit Zelt oder einem Campervan eine nette Runde fahren: Erst würde es quer durchs Landesinnere an Mount Cook vorbei nach Queenstown, dann über Te Anau ganz nach Süden nach Bluff gehen. Anschließend die ganze Ostküste hoch.
Ich würde jedem nach Neuseeland Reisenden empfehlen, sich Zeit zu lassen und lieber nur einen kleinen Teil des Landes zu erkunden, als sich zu stressen. Für Stress ist es dort einfach zu schön!
vorausgesetzt, dass die Straßen befahrbar sind ↩︎